Erfolgreiche Konzeptionsentwicklung
In dieser Serie stelle ich Ihnen den Orientierungsrahmen „Erfolgreiche Konzeptionsentwicklung leicht gemacht“ vor, den das IFP – Staatsinstitut für Frühpädagogik in Bayern entwickelte. Dieser steht allen Interessierten (Träger, Fachberatungen, Leitungen, pädagogischen Fachkräften, Eltern) als Online-Publikation zur Verfügung. Diese besteht aus drei Modulen:
Modul A: Konzeptionsentwicklung
Modul A gibt einen Überblick darüber, wie eine gute Konzeption entsteht. Was eine gute Konzeption enthält. Wie Sie Schritt für Schritt zu einer guten Konzeption kommen.
Modul B: Inhaltliche Empfehlungen
Modul B enthält neben der Mustergliederung Reflexionsfragen zu jedem einzelnen Gliederungspunkt. Die Reflexionsfragen dienen Teams der gemeinsamen Auseinandersetzung mit den Bildungschwerpunkten zur pädagogischen Arbeit.
Modul C: Praxistoolbox
Modul C beinhaltet eine Methodensammlung zur Gestaltung von Konzeptionsentwicklungstreffen.
Konzept oder Konzeption
Diese zwei Begriffe werden manchmal synonym verwendet. Es gibt jedoch einen Unterschied.
Der Begriff Konzept steht für etwas vorläufiges und wenig verbindliches. Im Vergleich mit einer Konzeption ist ein Konzept eher mit ein Entwurf. Dieser dient dem Träger oft dazu die Betriebserlaubnis für Kitas zu bekommen. Das Konzept entbindet jedoch nicht von der Erstellung einer pädagogischen Konzeption, sondern muss diese dem zuständigen Jugendamt meist innerhalb einer gewissen Frist vorliegen.
Die Konzeption hingegen stellt die verbindliche Grundlage für die pädagogische Arbeit im Alltag dar. Sie zeigt die gelebte pädagogische Praxis in der Kita und beschreibt die konkrete Umsetzung der gesetzlichen Grundlagen sowie des Bildungsplans des Landes in der Praxis. Am Ende ist die Konzeption das reflektierte und fundierte Ergebnis eines gemeinsamen Teamprozesses.
Die Konzeption: Visitenkarte, Informationsquelle und Arbeitsgrundlage
Für Eltern, die ihr Kind in einer Kita anmelden möchten, stellt die Konzeption eine wichtige Informationsquelle dar. Aus ihr erfahren sie, wie die Kita arbeitet. Ferner welchen pädagogischen Ansatz die Mitarbeiter*innen vertreten, wie ihre Haltung und ihr Menschenbild ist und welche pädagogischen Schwerpunkte sich die Kita gesetzt hat.
Interessierte, Praktikant*innen und neue Kolleg*innen können sich ein erstes Bild über die Kita machen und über die Arbeitsweise in der Kita informieren.
Für das Team bietet die Konzeption nicht nur Sicherheit und Orientierung im pädagogischen Alltag, sondern bildet ebenfalls die gemeinsame verbindliche Arbeitsgrundlage auf die sich das Team in einem gemeinsamen Konzeptionsentwicklungsprozess geeinigt hat.
Was in die Konzeption hineingehört
In eine pädagogische Konzeption gehört Alles.
Lassen Sie mich dieses „Alles“ ein wenig konkretisieren. Sie müssen nicht die ganze pädagogische Arbeit im Detail beschreiben. Es sollte jedoch deutlich werden, welche pädagogischen Schwerpunkte Sie sich gesetzt haben. Nach welchen Werten und Trägerprofil Sie arbeiten. Ebenso eine Beschreibung, wie Sie die konkreten rechtlichen Vorgaben in der Praxis umsetzen und die Bildungspartnerschaft in der Kita leben. Zudem enthält die Konzeption Aussagen über die Qualtiätsentwicklung und Visionen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in die Konzeption verbindliche Aussagen zu den Grundlagen, dem Selbstverständnis, der Grundorientierung sowie die Beschreibung der gelebten Praxis und konkretem Handeln, als auch Aussagen zum Miteinander und der Qualitätsentwicklung gehören.
Einen guten Überblick über die einzelnen Punkte enthält dazu die Mustergliederung.