Das Grundgesetz der Kinder
Das nifbe startet eine neue Qualifizierungsoffensive „Kindliches Wohlbefinden in der KiTa stärken und fördern“. Die Auftakttagung fand am 03. Mai 2024 statt. Die Auftakthauptvorträge stammten von Prof. Susanne Viernickel und Prof. Dr. Maywald. Hier geht es zu mehr Informationen zur neuen Qualifizierungsoffensive und der Auftakttagung.
In seinem Auftaktvortrag der nifbe-Fachtagung sprach Prof. Dr. Jörg Maywald über die Kinderrechte, die er als das Grundgesetz der Kinder bezeichnete, die weltweit gelten. Er machte in seinem Vortrag darauf aufmerksam, dass jede pädagogische Fachkraft dieses kennen sollte.
Prof. Dr. Jörg Maywald stellte das Haus der Kinderrechte vor.
Er betonte, dass Spielen ein eigenes Recht sei und kein Unterpunkt von Bildung. Sein Zitat „Kinder wollen einfach nur spielen. Sie spielen, weil es schön ist“, hat mich zu dem Gedanken im Bild und weiteren Gedanken inspiriert.
Kinder wollen spielen und lernen eine Menge dabei. Viel zu oft jedoch sind wir Erwachsenen diejenigen, die ihr Spiel stören. Während sie vertieft in ihr Spiel sind und als Feuerwehrkommandant einen Löschzug anführen – eine durchaus sehr wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe – finden wir Erwachsene, dass sie doch bitte jetzt, zum Morgenkreis kommen sollen oder zum „Feuerwehrprojekt“.
Manchmal stören wir das Spiel der Kinder jedoch auch, indem wir uns als Spielpartner*innen einbringen, weil wir denken, wir müssten jetzt noch ein wenig Bildung ins Spiel bringen. Das ist didaktisch in manchen Spielsituationen auch sinnvoll. Doch eben nur manchmal.
Nur wenn Kinder spielen, dann eben nicht. Dann sollten wir Erwachsene nur dabei sein. Beobachten. Unsere Aufgabe: Material besorgen. Auch als Spielpartner*innen können wir dabei sein, doch sollten wir uns von den Kindern führen und ihren Ideen leiten lassen. Mitspielen ist erlaubt, wenn sie das möchten. Ohne den „Bildungsgedanken“ dahinter. Frei von allem einfach mitspielen und von den Kindern wieder lernen zu spielen.
Als Beobachterin das Spiel vielleicht auch als Lerngeschichte für das Kind festhalten. Seine Kompetenzen anerkennen, die es im Spiel zeigt und einbringt. Kompetenzen, die wir oft „über“sehen, weil wir viel zu oft in unserem Tagesablauf, unserem „Programm“ festhängen. Anstatt nur Spieltage und Zeit für’s Spielen zu geben, damit Kinder einfach mal nur Spielen können. Mit ihren Freunden. Ihren Themen. Vertieft. Konzentriert. Sozial engagiert.
Ein oder zwei Tage für das Recht auf Spiel reservieren und dabei von den Kindern lernen.
Frei nach Astrid Lindgren:
„Wir spielten und spielten und spielten, so dass es das reine Wunder ist, dass wir uns nicht totgespielt haben.“
Aus „Das entschwundene Land“
P.S. Das Kinderrecht „Kinder haben ein Recht auf Spiel, Erholung und Freizeit“ ist eines meiner Lieblingsrechte.
(Bild erstellt mit Canva)