Rückblick – Ausblick – Loslassen – Neugestaltung – Veränderung
Einen richtigen Rückblick auf das vergangene Jahr habe ich noch nicht gemacht. Die Weihnachtspause habe ich tatsächlich einfach mal nur zum Ausspannen genutzt. Lange geschlafen, eher ungewöhnlich für mich. Mich viel mehr darauf eingelassen, was der Tag wohl so bringt. Viel gelesen. Wenig Fachbücher, dafür mehr Romane und Krimis. Eine Autorin wieder entdeckt.
Das Jahr 2023 war ein aufregendes Jahr. Die Weiterbildung ging ihrem Ende zu. Eine Hausarbeit und zwei kleinere Fallberichte wollten geschrieben werden. Abschiede standen an. Von der Supervisionsgruppe, der Supervisorin, den Weiterbildungsleitungen. Manch einer/manch eine schlug neue Wege ein. Im Oktober dann der große Abschied mit Kolloquium und Zertifikatsübergabe.
Das Jahr 2023 war für mich auch ein Jahr, indem ich für mich entschied, welchen Weg ich einschlagen möchte. Es war auch ein Jahr des Ausprobierens. Ein Jahr des „Trau dich, zeig Dich“ für mich. Ein Jahr von kleinen Veränderungen mit großer Wirkung.
Es war jedoch auch ein Jahr des Loslassens, der Neuausrichtung. Des „lass mal Probieren“. Manches lief sofort gut, bei anderem holperte und ruckelte es. Da brauchte es viel Reflexion, neuen Mut und Motivation. Lernen aus Misserfolgen. Es das nächste Mal anders machen. Lernen aus der Erfahrung.
Es war auch ein Jahr, das Ausblicke bot.
Ausblicke auf zukünftige Projekte.
Eines der Projekte, die Neugestaltung der Website hier. Weitere Projekte, die Online-Kurse.
2024 wird für mich das Jahr der Projekte. Das erste Projekt ging ich mit meinem Mann gleich zu Anfang des Jahres an, die Umgestaltung meines bisher provisorischen Arbeitsbereichs, der in der Coronazeit aufgrund von Home Office entstand. Jetzt wird es ein fast richtiges Arbeitszimmer. Mit einem guten Arbeitsplatz und Regalen für meine Bücher und Dinge, die man so in einem Büro hat. Seit zwei Wochen arbeiten wir daran. Und so langsam nimmt es Formen an.
Neue Online-Kurse entstehen. Einige sind schon mit Termin hier auf den Seiten zu finden. Andere sind noch erste Ideen, die im Laufe des Jahres ausgearbeitet werden.
Das große Projekt „Selbständigkeit“ nimmt immer mehr Formen an. Im Augenblick fühlt es sich nach „ich mach erst einmal weiter“. Damit gebe ich mir und dem Projekt die Chance zu wachsen, sich zu entwickeln. Trotz der Zweifel. Die auch gut sind. Denn sie lassen innehalten, hinterfragen, reflektieren, daraus entstehen weitere Schritte.
Loslassen und Neugestaltung
Loslassen. Gar nicht so einfach. Vieles von dem, was hier im provisorischen Arbeitszimmer in Kisten lag, wurde gesichtet umgeschichtet, zum Teil zum Recyclinghof oder zum Sozialkaufhaus gebracht. Manches wurde fünf mal und mehr in die Hand genommen. Bis es entweder losgelassen wurde oder doch noch einen Platz fand.
Neugestaltung heißt auch Veränderung. Gar nicht so einfach. Sich auf Neues einzulassen. Bin ich bereit dafür? Wie viel Veränderung möchte ich? Auch wenn es sich nur um geringfügige Veränderungen handelt. Trotzdem ist eine Umgestaltung eine Veränderung. Der alte Schreibtisch, das Provisorium weicht etwas Neuem. Demnächst werde ich an einem neuen, von meinem Mann selbstgebauten, Schreibtisch sitzen. Die Schreibtischplatte ist größer und breiter als die des bisherigen Provisoriums. D. h. ich werde mehr Arbeitsfläche haben. Damit einhergeht, ich muss mit alten Gewohnheiten brechen. Sprich, den Schreibtisch nicht vollstellen. Damit die Platte, die mein Mann gerade mit einem Naturprodukt behandelt, sichtbar bleibt.
Gewohnheiten verändern auch nicht so einfach. Denn dafür braucht es Motivation und Disziplin (zumindest in diesem Fall). Für mich bedeutet dies, ich muss abends, wenn ich den Schreibtisch verlasse, alles, was nicht gebraucht wird, aufräumen. Ich muss jedoch auch schon im Vorherein überlegen, welche Utensilien möchte ich auf dem Schreibtisch platzieren, wofür brauche ich noch einen aufgeräumten Platz. Manche Dinge, die bisher auf dem Schreibtisch standen, brauchte ich gar nicht oder sehr selten. Die brauchen also jetzt einen Platz an dem sie gut aufgeräumt sind.
Veränderung. Für mich.
Vielleicht bekommt der Schreibtisch noch Schubladenboxen als Standfüße. Doch bis dahin heißt es für mich in Ordnung üben. Leere Schreibtischflächen laden mich immer dazu ein, alles, was ich zum Arbeiten brauche oder woran ich gerade arbeite, auf dem Schreibtisch abzulegen bzw. um mich herum zu drapieren. Das hat für mich Sinn, für andere sieht das dann schnell chaotisch aus.
Das Projekt „Schreibtisch“ wird für mich eine Veränderung auf die ich mich sehr freue. Gleichzeitig muss ich mich auch an ein neues Raumgefüh gewöhnen.Der Schreibtisch wird auch anders positioniert sein als vorher. Im Augenblick darf ich schon mal mit dem Provisorium Probesitzen. Auch das ein völlig anderes Gefühl. Mein Blickwinkel, meine Perspektive aus dem Fenster hat sich verändert.
In Veränderungsprozessen geht es ja auch immer darum seine eigene Perspektive zu verändern und die Perspektiven seines Umfelds einzunehmen. Sich das System anzuschauen und aus verschiedenen Perspektiven des Systems auf das System zu gucken. Je nachdem, wer wo steht, verändert sich damit der Blickwinkel.
Mit dem neuen Bücherregal und umstellen der alten Regale verändern sich auch Abläufe. So wie in Organisationen sich manche Abläufe verändern, wenn Neuerungen dazukommen, sich Konzepte verändern.
Veränderungen erzeugen auch Widerstände.
Auch wenn ich den Veränderungsprozess initiiert habe, regte sich doch bei manch Veränderung Widerstand. Zum Beispiel bei der Frage, wo soll der Schreibtisch zukünftig stehen? Welches Regal für die Bücher und Ordner möchte ich haben? Wie soll der Schreibtisch sein, was soll er haben? Viele Fragen.
Beim Lauf durch diverse Möbelhäuser regten sich immer wider Widerstände bei den Schreibtischen, die dort so standen. Hätte ich dich gerne eine Kombi aus drei veschiedenen Schreibtischen gehabt. (Deshalb jetzt auch Marke „Eigenbau“). Gleichzeitig diskutierten mein Mann und ich mal ruhig und sachlich mal laut über das eine oder andere, was sich verändern sollte. Veränderungen erzeugen Widerstand, da bleiben Reibereien nicht aus. Doch wo man sich aneinander reibt entsteht Wärme und durch Reden Verständnis füreinander. Manchmal braucht es dann auch Pausen dazwischen, um zur Ruhe zu kommen, nachdenken zu können.
Veränderungen heißt auch sich von mancher Gewohnheit, von manchem Gegenstand verabschieden zu müssen. Abschiede, altes loslassen löst auch Trauerprozesse aus. Das ist wichtig, sich von Dingen, von Ideen zu verabschieden, die Trauer über die Veränderung zuzulassen und durch das Tal der Tränen zu gehen braucht es, damit das Neue kommen kann. Damit man es Annehmen und Willkommen heißen kann.
Neuausrichtung.